Methler um 1900, heute Lutherplatz


Methler

Methler ist der westliche Stadtteil von Kamen. Hinter der Bezeichnung Methler verbergen sich die bis zum 31. Dezember 1966 selbstständigen Dörfer (Gemeinden) Methler, Westick und Wasserkurl, die sich am 1. Januar 1967 zu einer Großgemeinde namens Methler zusammenschlossen. Einher ging damit eine rasante Planungs- und Bautätigkeit. Diese neue Großgemeinde Methler hatte allerdings nicht lange Bestand. 

Per Gesetz zur Neugliederung des Kreises Unna vom 19. Dezember 1967 wurde "Groß-Methler" nach Kamen eingemeindet (und auch die Gemeinden Derne, Heeren-Werve, Rottum und Südkamen).

 

1967 für ein Jahr selbständige Großgemeinde Methler

 

Kamen-Methler          

Ein hei­mat­kund­li­cher-geographischer Über­blick über den Stadtteil Methler

(ausführliche Darstellung in LOOS, W. & G. H. LOOS (Hrsg.) (1998); Landschaft und Lebewelt in Methler. Kamen.)

                       

Ka­men liegt im deut­schen Bun­des­land Nord­rhein-West­fa­len im Kreis Unna (Re­gie­rungs­be­zirk Arns­berg), am öst­li­chen Rand des Ruhr­ge­bie­tes. Methler ist der größ­te Stadt­teil Ka­mens, sei­ne Flä­che be­trägt 12,63 Qua­drat­ki­lo­me­ter. Der Stadt­teil grenzt an die Städ­te Berg­ka­men, Lü­nen, Dort­mund und Unna. Die höchs­te Stel­le in Methler ist (im Be­reich Lort­zing­stra­ße nahe Stadt­gren­ze Dort­mund) mit 70 Me­ter über dem Mee­res­spie­gel ge­mes­sen wor­den. Die tiefs­te Stel­le im Stadt­teil hat sich vor ei­ni­gen Jah­ren, be­dingt durch eine Berg­sen­kung, im Be­reich Al­ten­methler mit 56 Me­ter über dem Mee­res­spie­gel an der Se­seke ge­bil­det. An­sons­ten lässt sich als mitt­le­re Hö­hen­la­ge 65 Me­ter an­ge­ben.

 

 

                       

Was­ser Ver­hält­nis­se

Die Haupt­ent­wäs­se­rung­sader und zu­gleich Nord­gren­ze des Ge­bie­tes stellt die Se­seke dar. Sie nimmt in ih­rem Lauf zahl­rei­che klei­ne­re Bä­che und an der Gren­ze zu Ka­men die eben­falls grö­ße­re Kör­ne auf. Die Tal­pro­fi­le von Se­seke, Kör­ne und ih­rer Sei­ten­bä­che waren vor der Kanalisierung we­gen des ge­rin­gen Ge­fäl­les von Na­tur aus nur we­nig ein­ge­schnit­ten. Der Grund­was­ser­spie­gel liegt im Schnitt zwi­schen 1 und 2 Me­ter un­ter der Erd­ober­flä­che, was je­doch im we­sent­li­chen auf Grund­was­serab­sen­kun­gen und Bach­re­gu­lie­run­gen zu­rück­zu­füh­ren ist; ur­sprüng­lich wa­ren ins­be­son­de­re die tief­ge­le­ge­nen Be­rei­che Methlers mit hö­he­ren Grund­was­serstän­den (bis an die Ober­flä­che) ver­se­hen, sol­che Ver­hält­nis­se wer­den heu­te wie­der in ei­ni­gen Berg­senkungs­ge­bie­ten er­reicht, in de­nen aus­ge­dehn­te Ge­wäs­ser ent­ste­hen könn­ten (wie der un­weit west­lich von Methler ge­le­ge­ne Lan­stro­per See oder das am Nord­rand des Kur­ler Bu­sches entstan­de­ne Berg­senkungs­ge­wäs­ser), wenn das Was­ser nicht durch Pum­pen ab­ge­saugt wür­de.             

 

 

 

Seseke im Bereich Altenmethler                                   Körne nach dem ökologischen Umbau  

1968 Hochwasser                                                         Blickrichtung Kläranlage

   

                              

Der Kul­tur­raum

Da der Mensch den Na­tur­raum im Lau­fe der Zeit in eine Kul­tur­land­schaft ver­wan­del­te, ist der Na­tur­raum heu­te un­trenn­bar mit Kul­tur­land­schaft­se­le­men­ten ver­bun­den und kann als Kulturraum bezeicnet werden. Ein­fa­che kul­tur­räum­li­che Best­and­tei­le sind die land­wirt­schaft­li­chen Flä­chen und die forst­wirt­schaft­lich ge­nutz­ten Wäl­der. In Methler, West­ick und Was­ser­kurl wa­ren bis etwa 1850 noch Wäl­der (die Mar­ken) vor­han­den. Die Dör­fer und Ein­zel­ge­höf­te bil­de­ten die en­ge­re kul­tu­rel­le Le­bens­welt der Ein­woh­ner. Heu­te ha­ben sich die Dör­fer aus­ge­dehnt, sind bau­lich ver­schmol­zen oder zu­min­dest durch Stra­ßen als land­schaft­sprä­gen­de Bän­der ver­bun­den. Ne­ben den ur­sprüng­lich land­schaft­sprä­gen­den Bän­dern wie Bä­chen und ein­zel­nen We­gen und Stra­ßen be­stim­men mo­der­ne Bän­der wie Bah­nen und Hoch­span­nungs­lei­tun­gen die Land­schaft; schließ­lich ha­ben die Stra­ßen auf­grund ih­rer star­ken Zu­nah­me in den letz­ten Jahr­zehn­ten ei­nen ganz ent­schei­den­den Be­deu­tungs­ge­winn zu ver­zeich­nen (ins­be­son­de­re sol­che brei­ten An­la­gen wie die West­icker Stra­ße). Durch die star­ke Zer­schnei­dung un­se­res Na­tur­rau­mes, ge­win­nen grö­ße­re Frei­flä­chen im­mer mehr an Be­deu­tung. Sie sind nicht nur land­schaft­sprä­gend und die­nen der stil­len Nah­er­ho­lung, son­dern fun­gie­ren auch als Le­bens­raum für Pflan­zen und Tie­re. Für vie­le Tier­ar­ten ist auch die Flächengrö­ße der Frei­flä­chen von enor­mer Be­deu­tung, denn man­che Ar­ten ha­ben Min­dest­grö­ßen­an­sprü­che an ih­ren Le­bens­raum. So dass der un­ge­min­der­te Flä­chen­ver­brauch wei­terhin für eine Ver­ar­mung von Pflan­zen- und Tier­ar­ten sorgt.

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